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12 Monate der Unterstützung für ukrainische Geflüchtete

Jahrestag des Zuständigkeitswechsels


Seit dem 01. Juni 2022 betreut das Jobcenter Stadt Kassel einen Großteil der vor dem Krieg in der Ukraine geflüchteten Menschen in der Stadt Kassel. Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine flohen Millionen Menschen vor Krieg und Verfolgung. Bislang knapp 1,2 Mio. Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit haben zumindest vorübergehend Schutz in Deutschland gesucht. Eine halbe Million erwerbsfähige Ukrainerinnen und Ukrainer sind aktuell in Deutschland als arbeitsuchend gemeldet, wobei die überwiegende Mehrheit von den Jobcentern betreut wird.

Erst im Mai 2022 hatte der Gesetzgeber den Wechsel der Zuständigkeit vom Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) in die Grundsicherung (SGB II) zum 1. Juni 2022 beschlossen, dem Jobcenter Stadt Kassel blieb daher nur eine kurze Vorbereitungszeit für die Übernahme der Betreuung der auf Hilfe angewiesenen Geflüchteten.

Dank einer sehr engen Kooperation mit der Stadt Kassel, einer sehr frühzeitigen Informationskampagne durch das Jobcenter Stadt Kassel und einem manchmal über die Belastungsgrenze hinausgehenden Engagement der Mitarbeitenden gelang der Rechtskreiswechsel jedoch reibungslos, so dass den zum damaligen Zeitpunkt in Kassel ca. 2.000 geflüchteten Menschen schnell eine finanzielle Sicherheit gewährt werden konnte. Gleichzeitig wurde frühzeitig sichergestellt, dass die ukrainischen Geflüchteten neben der finanziellen Hilfeleistung auch persönliche Beratung und Betreuung auf dem Weg zur Beschäftigung oder Qualifizierung erhalten.

Auf dem Weg in Arbeit gilt es jedoch viele Hürden zu überwinden. Dazu gehören neben der oft schwierigen Suche nach einer Wohnung und Kinderbetreuung insbesondere der Erwerb von Deutschkenntnissen sowie die parallel dazu laufende Anerkennung des Berufsabschlusses, wobei die ukrainischen Abschlüsse insgesamt eine gute Anerkennungsfähigkeit aufweisen. Trotz anfänglichen Engpässen bei den Integrationskurs-Kapazitäten konnten die ersten Kundinnen und Kunden bereits erfolgreich Sprachkenntnisse auf dem für den Arbeitsmarkt mindestens erforderlichen Niveau B1 erwerben, auch erste nachhaltige Arbeitsmarktintegrationen sind schon gelungen. „Diese Entwicklung wird im Laufe des Jahres an Fahrt aufnehmen“ ist sich René Walther, Bereichsleiter Markt & Integration, sicher. „Spätestens ab dem Spätsommer haben mehr geflüchtete Menschen die Sprachkurse erfolgreich abgeschlossen und können so mit Blick auf den Arbeits- und Fachkräftemangel eine Entlastung für den lokalen Arbeitsmarkt bilden. Unser Arbeitgeberservice hat Kontakt zu zahlreichen Arbeitgebern, die nur darauf warten, dass die Sprachkenntnisse für eine Arbeitsaufnahme ausreichen“, so der Bereichsleiter.

Aktuell unterstützt das Jobcenter Stadt Kassel ca. 3.100 aus der Ukraine geflüchtete Menschen, davon über 900 Kinder unter 15 Jahre.

Der Jahrestag war auch Thema eines ausführlichen Interviews in der
HNA vom 07. Juni 2023
 

 

 

(veröffentlicht 01.06.2023, aktualisiert)