Vom 28. Februar bis 21. März 2019 ist in der Kasseler Sparkasse, Wolfsschlucht 9, eine ganz wunderbare Ausstellung zu Gast: ›Lebenskunst – Ich und das Jobcenter‹.
Neben Arbeiten von Studierenden des renommierten Künstlers Professor Stephan Balkenhol sind Arbeiten von Menschen zu sehen, die als Mitarbeiter oder Kunden des Jobcenters Stadt Kassel allgemein menschliche Herausforderungen künstlerisch verarbeiten. Es geht um nichts Geringeres als die Gestaltung des eigenen Lebens.
Zur feierlichen Eröffnung begrüßte Dr. Ralf BeinhauerVorstandsmitglied der Kasseler Sparkassedie Gäste und erklärte: „Wir verstehen uns als einen lebendigen, mitgestaltenden Teil der Gesellschaft, zu der auch die Förderung von Kunst und Kultur zählt. Dabei liegen uns insbesondere kleine Initiativen und Projekte am Herzen, die in unsere Mitte hineinwirken.“
Bürgermeisterin Ilona Friedrich und Christian Nübling, Geschäftsführer im Jobcenter Stadt Kassel, überbrachten Grußworte. Zum Kern der Ausstellung, dem Zusammenspiel von Leben und Arbeit, gab Kurator Professor Stephan Balkenhol, der in Kassel lebt und an der Staatlichen Akademie für Bildende Künste in Karlsruhe lehrt, eine Einführung.
Bürgermeisterin Ilona Friedrich betonte die vielfältigen Bedeutungsebenen, die der Begriff „Lebensart“ umfasst: “Die Arbeiten dieser Ausstellung thematisieren auf vielfältige Art, was es heißt, in Arbeits- oder anderen Strukturen zu leben, beschäftigt und aktiv zu sein; sie thematisieren aber auch, was es heißt, ohne all das zu existieren. Damit, mit der Situation der Arbeitslosigkeit und der Arbeitssuche, sind sowohl die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jobcenters als auch die Menschen, die zu ihnen kommen, täglich konfrontiert. Und diese Situation setzt Emotionen und Entwicklungen frei, die die Arbeiten dieser Ausstellung mit ihrer Motiv-Vielfalt auf sehr sensible und eindringliche Weise reflektieren.“
Jobcenter-Geschäftsführer Christian Nübling hob die Bedeutung kreativer Prozesse für erfolgreiche Arbeit hervor: „Bei unserer Arbeit mit Menschen helfen starre Prozesse allein nicht weiter. Es ist wichtig, kreative Spielräume zu eröffnen, gerade auch in einer Behörde. Wir brauchen Menschen, die auch Quer-Denken und neue Wege gehen, um Hilfebedürftigen neue Perspektiven aufzuzeigen und sie zu motivieren, Neues zu wagen. Kreativität und Innovationsgeist sind in unserem Jobcenter Schlüssel zum Erfolg, um vorhandene Freiräume zu erkennen und zum Wohle der Menschen, die wir unterstützen, zu nutzen. Ich bin stolz darauf in meinem Jobcenter viele Mitarbeiter zu wissen, die genau das tun.“
Kurator Stephan Balkenhol thematisierte wichtige Fragestellungen, die den Entstehungsprozess der Ausstellungen begleiteten:
Wie hängen Arbeit und Leben, Lebenswert und Selbstwert zusammen? Was bedeutet Arbeit fürs Leben? Was tut ein Mensch, der keine Arbeit hat? Macht erst Arbeit ein Leben lebenswert? Ist nur das, wofür ein Mensch Geld bekomme, Arbeit? Was macht Arbeit – keine Arbeit – mit einem Menschen? Und kann eine Behörde mit ihren verallgemeinernden Strukturen dem einmaligen Einzelnen dienen?
Dieses Spannungsfeld von Individuum und Gesellschaft loten die Künstlerinnen und Künstler in der Ausstellung ›Lebenskunst – Ich und das Jobcenter‹ aus. Sie zeigen mit ihren künstlerischen Positionen Möglichkeiten gelingenden Miteinanders und individueller Lebensart.
Die Ausstellung ist vom 28. Februar bis 21. März 2019 in der Kundenhalle der Kasseler Sparkasse, Wolfsschlucht 9, in Kassel, zu sehen. Öffnungszeiten sind Montag, Mittwoch und Freitag von 9 bis 16 Uhr sowie Dienstag und Donnerstag von 9 bis 18 Uhr.
Ausstellende Künstlerinnen und Künstler
Jules Andrieu · Fabian Bloching · Max Coulon
Daniele Dell’Eva · Arthur Detterer · Julia Federspiel
Markus Hall · Jiwon Jung · Gina Karadi · Jorgen May
Till Müller · Hannes Mussner ·
Stefan Pinl · Svetlana Schukis · Samuel Schuler
Sophia Seidler · Gerd Siemers · Alex Sivakow